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Doch ein Fundort, mit
Überraschungen
Vor dem geplanten Ausflug zum Khao Yai-Nationalpark, so riet mir HANS-JÜRGEN GÜNTHER, sollte ich mit KLAUS DERWANZ Verbindung aufnehmen. Er sei nicht nur der Besitzer der "Khao Yai-Garden Lodge", wo man übernachten und gut essen könne - er wisse auch alle möglichen Fundorte in der Umgebung.
So nahm ich das dritte Mal Anlauf, um
wilde Kampffische zu finden. Auch dabei spielte ein kleiner Junge eine Rolle. Er
zeigte mir in mehreren Flaschen seine "pla kat". Sie waren ziemlich
klein und hingen mit blasser Färbung in den freilich auch nicht ganz sauberen
Flaschen. Wo er die gefunden habe? Er wies hinter das Haus, ganz in der Nähe.
Wir liefen los. Nach kaum einem halben Kilometer zeigte er auf einen flachen
Graben. Wo ein paar Seerosen wuchsen, war das Wasser vielleicht 80 cm tief. Er
stieg hinein, griff mit beiden Händen unter ein Blatt und ließ das gefangene
Männchen in meine Plastiktüte gleiten. Das Tier war in der gleichen Größe
wie die bei ihm zu Hause gesehenen und ebenso farblos. Nun machte ich mit. Noch
ein Männchen und ein Weibchen fingen wir, dann entsann ich mich, daß meine
Begleiter in der Raststätte jetzt etwa eine Stunde auf mich gewartet haben
mußten. KLAUS DERWANZ kam mir schon entgegen, weil er nach mir suchte. Es waren
wohl doch eher zwei Stunden, die man auf mich gewartet hatte. Entsprechend
"freudig" wurde ich begrüßt...
Mit diesen drei Fischen erlebte ich
eine Überraschung. Erst zu Hause, als sie etwas akklimatisiert waren und die
beiden Männchen einander durch die Glaswand bedrohten, sah ich erstmalig ihre
mögliche Färbung. Es sind Betta smaragdina!
Der Fundort liegt etwa 90 km westlich von Nakhom Ratchasima, das früher Khorat hieß, etwa 50 km östlich von Saraburi, nördlich der autobahnähnlichen Straße zwischen dem links (im Norden) liegenden Stausee und der Autobahnkreuzung Pak Chong.
Im gleichen Gebiet fischten wir am nächsten Tag nach Knurrenden Guramis. Längs der erwähnten Straße 2 in Richtung Saraburi liegen viele flache Teiche, die beim Aushub von Sand während des Straßenbaus entstanden sind. Sie kamen später während großer Überschwemmungen mit den Reisfeldgräben in Wasserverbindung und enthalten auch Fische.
Ein völlig mit Lotos bewachsener Teich mußte nach den Angaben von KLAUS DERWANZ die von uns gesuchten Fische enthalten. Schon vorher hatte ich zwei Jungtiere in einem Wasserloch gefangen, als Jan mir zurief, er habe einen prima Tümpel entdeckt.
Tatsächlich erwies sich diese dicht mit Lotos bewachsene Wasseransammlung als eine günstigere Fangmöglichkeit. Die jungen Trichopsis saßen unter den Blättern von Lotos und Seerosen. Mit einem von unten hochgezogenen Netz konnten sie relativ leicht erbeutet werden. Entkommene Fische flüchteten meist unter das nächste oder ein benachbartes Blatt. So konnte Jan fangen und ich hielt nur den Beutel auf. Neben zwei jungen Trichogaster trichopterus hatten wir schließlich etwa zehn Jungfische und ein etwas größeres Tier gefangen. Unter den Jungfischen waren gemischt sowohl Trichopsis vittata als auch T. schalleri - auch das stellte sich erst zu Hause heraus.
"Artgerechtes" Wasser?
Schöne Kletterfische könne man hier auch finden, warf KLAUS DERWANZ bei einer Rast ein und fuhr mit uns in die gleiche Siedlung, woher ich die Betta vom Vortage geholt hatte. Neben einem Haus befand sich ein trübes Wasserloch, in dem "pla kom" sein sollten. Die sich rasch versammelnden Bewohner nickten.
Nicht nur trübe, auch ein ganz klein bißchen übelriechend war das Wasser, als ich vorsorglich einen Beutel füllte. Na ja, Kanalisation haben solche Häuser nicht.
Ein Netzzug erbrachte - Flugbarben, Esomus metallicus. Die hätte hier wohl niemand erwartet. Allerdings keine Spur von Kletterfischen.
Daraufhin führte man uns zu einem nahegelegenen größeren Teich. Ein rohes Netzstück ohne Rahmen mußte mit einer Hand zum Boden gedrückt und mit der anderen hochgehalten werden. Ein Helfer spannte das Netz zur Teichmitte hin, während Helmut mit seinen Gummistiefeln Mühe hatte, im knöcheltiefen Schlick Schritte zu machen. In einer Ecke wurde das Netz hochgezogen: Flugbarben, junge "Tilapia", aber auch Glasbarsche und Gambusen hopsten herum. Man hatte Mühe, den Helfern deutlich zu machen, daß die Fische unter Wasser bleiben und nicht mit Schlägen zum ruhigen Liegen veranlaßt werden sollen, während Helmut nach Beuteln und Büchsen brüllte.
Wir wurden ein bißchen belächelt, als
wir nach vorsichtigem Greifen junge Kletterfische, Knurrende Guramis und einige
Flugbarben in die Plastikbehälter gleiten ließen. KLAUS DERWANZ erläuterte
den Umstehenden, daß wir diese Fische nicht essen, sondern in Aquarien halten
wollten. Unverständnis, so etwas macht man in Thailand mit Goldfischen,
Schleierschwänzen oder den Glücksbringern, Scleropages, doch nicht mit all den
leckeren eßbaren Arten, die vor uns im Netz zappelten. In großen bauchigen
Tonkrügen wird auch oft ein Schlangenkopffisch gemästet, um ihn eines Tages zu
verzehren.
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