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Bei den Spitzschwänzen darf das Weibchen zwischen den Laichakten nicht nur in Nestnähe bleiben - oft sammeln die Weibchen nach den Paarungen gemeinsam mit dem Männchen die herabsinkenden Eier ein und tragen sie zum Nest, ehe die nächste Serie abgelegt wird. Das Schaumnest wird nicht unbedingt an der Oberfläche angelegt, wie man das von den populären Fadenfischen kennt. Ein flächiges Cryptocorynenblatt, das ein wenig Wölbung aufweist, wird ebenso angenommen wie Höhlen aus halben Blumentöpfen oder große Bruchstücke von Kokosnußschalen. Ich fand auch schon Jungfische in einem Bambusrohr, das eigentlich für Ancistrus gedacht war. Es lag im Aquarium, als diese Welse längst umgesetzt worden waren und wurde, von mir unbemerkt, von einem Männchen bewohnt. Wie die Fische darin gelaicht haben, konnte ich leider nicht beobachten. Möglicherweise wurden die Eier zunächst woanders abgelegt und später in das Rohr verfrachtet. Dagegen spricht aber, daß dieses Männchen sich schon wochenlang in dem Bambusrohr aufgehalten haben mußte, weil ich es bereits als verschollen „abgehakt" hatte.

Spitzschwänze sind bei der Brutpflege nicht standorttreu. Sie verlagern oft nach der Laichablage sowohl das Schaumnest als auch die Eier. In dicht bepflanzten Aquarien muß man mitunter lange warten, bis man das in der Brutpflegezeit scheue Männchen wieder zum neuen Standort schwimmen sieht und dabei erst die Brut entdeckt.

So machte es auch das Paar, das ich aus den Jungfischen von Padukka herangezogen hatte. Es dauerte recht lange, bis ich die Geschlechter unterscheiden konnte, da die Wildfänge „ewig" graubraun blieben. Erst die grünen Spiegel auf dem Vorderkörper der Weibchen und das Auswachsen der mittleren Schwanzflossenstrahlen der Männchen sowie die beginnenden Revierkämpfe nach zehn Monaten (!) machten mich sicher. Offenbar sind die Bedingungen bei der Nachzucht im Aquarium besser, denn den von mir aufgezogenen Jungfischen kann ich spätestens nach vier Monaten ansehen, wer Männchen und wer Weibchen wird.

Nach der Eiablage blieb das Männchen in der Höhle, das Weibchen konnte unbehelligt durch das gesamte Aquarium schwimmen. Kam es in das Revier des Männchens, so wurde es in Imponierhaltung empfangen. Mit schlingernden Bewegungen, aber ohne die Paarungsbereitschaft signalisierende Schwarzfärbung, antwortete das Weibchen und wurde nicht angegriffen.

Da verschiedene Philodendron-Arten ihre Wurzeln in meine Aquarien treiben, gelangt beim Erhöhen des Wasserstandes gelegentlich ein Blatt unter Wasser. Solch ein Blatt erkor sich das Spitzschwanz-Männchen nach einem Wasserwechsel aus. Dort fand dann der Rest der Brutpflege statt. Seither durfte das Weibchen nicht mehr zur Brut.

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