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Bei derart leichter Zucht neigt man zu Nachlässigkeiten. Die Alttiere kamen in ein mit anderen Arten besetztes Gemeinschaftsaquarium, alle Jungfische wurden in einem größeren Becken mit jungen Kardinalfischen aufgezogen. Aber die Kardinäle hatten einen Oodinium-Befall, den ich nicht gleich bemerkte. Erst als die Barben mit klemmenden Flossen am Boden standen, entdeckte ich das Malheur. Nicht nur fast alle Tanichthys starben, trotz Behandlung, auch von den Barben blieben nur die fünf kräftigsten übrig, zum Glück zwei Männchen und drei Weibchen. Noch heute ist mir rätselhaft, woher dieser Befall kam, denn in den anderen Aquarien trat kein Oodinium auf, obgleich ich bis zum Feststellen der Krankheit sorglos in allen Becken hantiert hatte und dadurch die Gefahr des Verschleppens bestand. Möglicherweise aber war dieses Becken überbesetzt und damit hatten die Parasiten Angriffsflächen auf den geschädigten Fischen gefunden. Gerade Kardinalfische, sonst „knüppelhart“, vertragen keine hohen Bestandsdichte.
Die verbliebenen Barben waren schon nach einem halben Jahr fast so groß wie ihre Eltern. Mit diesem Bestand von drei alten Paaren und den fünf Jungfischen begann ich erneut extensiv zu vermehren, so daß ich den Stamm bis heute erhalten konnte.
Ein Aquarium von 80 x 40 x 40 cm Größe enthält 20 bis 30 Fische aller Größen. Ein Busch Javamoos, Vesicularia dubyana, füllt zeitweilig fast ein Drittel, bis ich ihn wieder reduziere. Dort laichen die Fische nahezu täglich, und immer wieder kommen ein paar Jungfische durch. Ab und zu gebe ich interessierten Aquarianern zwei oder drei Paare mit, und auch sie konnten das mühelose Vermehren dieser blauen Titteya-Barben nachvollziehen, wenn sie die Fische in einem Aquarium für sich hielten.
Da es rote B. titteya überall gibt und ich keine Sorgen mit den blauen habe, registrierte ich während meines Sri Lanka-Aufenthaltes 1994 das Vorkommen dieser Barben ausschließlich auf die Färbung hin. Im Bentota-Einzugsgebiet fand ich ausschließlich Tiere mit blauem Körperglanz. Nach Pethiyagoda (1991) kommen diese als „Neon“-Varietät bezeichneten Tiere im gesamten Südwesten der Insel nordwärts bis in die Zuflüsse des Kelani vor. Jene mit roter Färbung der Männchen wird im äußersten Süden im Nilwala-Gebiet gefunden. Leider war der gesamte Nilwala-Einzug im Oktober 1994 durch starke Überschwemmungen nicht begehbar, so daß ich keine Fische der roten Farbform fangen konnte. Ich sah sie aber neben anderen Fischen in der Exportfirma Pathirana in Mount Lavinia, wo sie neben anderen Wildfängen aus dem Nilwala-Gebiet für den Export nach Europa bereitgestellt waren.
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Vereinsbericht „Roßmäßler“ Bremen (1936): Barbus frenatus u. spec.; Woch., S. 187home aquaristik exoten reisen schule sitemap volltextsuche gästebuch kontakt impressum