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Ein Süßwasserplattfisch aus Paraguay, Catathyridium jenynsii

 Text und Bilder Kai Arendt

Mit Plattfischen assoziiert der Mitteleuropäer gemeinhin jene marinen Speisefische wie Seezungen, Schollen, Stein- oder Heilbutt die auf mannigfaltigste Art zubereitet Gourmets die Herzen höher schlagen lassen. Auch hier in Europa wandert eine Art der Plattfische (Ordnung Pleuronectiformes) die Flüsse bis ins reine Süßwasser hoch, nämlich die eigentlich ebenfalls marine Flunder. Nur wenigen Menschen dürfte bekannt sein, das auch unter den Plattfischen reine Süßwasserbewohner existieren. In Südamerika ist die Familie Achiridae (Amerikanische Zungen) gleich mit mehreren Arten im Süßwasser vertreten.

Catathyridium jenynsii

    Bereits vor einiger Zeit importierte Aquarium Glaser / Rodgau mit Catathyridium jenynsii (Günther, 1862) eine besonders eindrucksvolle Plattfischart aus Paraguay. Ursprünglich als Solea jenysii beschrieben ist C. jenynsii die Typusart der Gattung Catathyridium Chabanaud, 1928, die mit drei Arten im Einzugsbereich des Rio Paraná im Süden des Subkontinents verbreitet ist. C. jenynsii hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet und ist von Rio de la Plata, der Mündung des Paraná in Argentinien bis hinauf ins Pantanal am Oberlauf des Rio Paraguay verbreitet. Die Art erreicht immerhin 20 – 25 cm Länge. Die importierten Tiere hatten schon fast diese Größe erreicht und boten einen sehr beeindruckenden Anblick.

    Wie alle Plattfische sind auch C. jenynsii ausgezeichnet an ein Leben auf Sand- oder Schlammgrund angepasst. In Gegensatz zur weißen Farbe ihrer Unterseite ist ihre Oberseite sandfarben mit vielen kleinen dunklen Sprenkeln, Flecken und dünnen Streifen. So sind sie auf Sandgrund kaum zu erkennen. Die Färbung ist allerdings recht variabel und passt sich dem Untergrund an. Besonders skurril wirken bei C. jenysii jene bartartigen Auswüchse im Kopfbereich, die den Fischen ein urtümliches Aussehen verleihen.

    Für die Pflege im Aquarium ist eine möglichst große Fläche mit feinem Sand sehr wichtig in dem sich die Tiere oft eingraben. Dann schauen nur noch die Augen aus dem Sand hervor. So bleiben die überwiegend nachtaktiven Tiere fast den ganzen Tag im Sand verborgen. Nur zu Fütterung kommen die Tiere tagsüber nach der Eingewöhnung hervor. Gefressen wird alles Lebend- oder Frostfutter passender Größe, nur muß es zu Boden sinken. Besonders gern werden kleine und  mittelgroße Regenwürmer genommen. Will man die „Paraná - Bartzungen“ wie ich die Art nennen möchte mit anderen tagaktiven Fischen, wie Salmlern oder Buntbarschen vergesellschaften muss man die Plattfische gezielt mit der Hand oder der Pinzette füttern. Eine andere Möglichkeit ist es, C. jenynsii nachts zu füttern, wenn die Paraná – Bartzungen auf Nahrungssuche durch das Becken streifen und die anderen Fische schlafen. Auf keinen Fall sollte man C. jenynsii mit allzu kleinen Fischen vergesellschaften, denn diese werden als Beute betrachtet und verschlungen. Da die Paraná – Bartzungen relativ weit südlich vorkommen sollte man sie nicht auf Dauer zu warm halten. Daher pflege ich diese interessanten Tiere bei schwankenden Temperaturen zwischen 20°C und maximal 25°C, was den Fischen offensichtlich sehr behagt. Aggresive Fische sind zur Vergesellschaftung mit den Paraná – Bartzungen nicht geeignet.

 

Literatur:

Britzki, A.A., K.Z.S. de Silimon & B.S. Lopes (1999): Peixes do Pantanal. Manual de identificacao. –Embrapa, Brasilia: 184 pp.

 

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