HAPLOCHROMIS MULTICOLOR (HILGENDORF 1903),

DER KLEINE MAULBRÜTER

Heimat: Nördliches Ostafrika östlich des Nil

Geschlechtsunterschiede: Männchen auf dem Körper und den Flossen metallisch grün und rot glänzend; Afterflosse am Hinterende mit leuchtendrotem Zipfel; Weibchen graubraun mit wenigen senkrechten Streifen auf den Körperseiten, abhängig von Verhaltensweisen, Flossen nur schwach gemustert.

Hinweise zur Zucht: Pflanzt sich ohne nennenswerte Ansprüche hinsichtlich der Wasserbeschaffenheit auch im Gesellschaftsbecken fort, fordert dabei aber ein abgegrenztes Territorium (Steine, Wurzeln, Pflanzen) und ist anderen Fischen gegenüber dann sehr aggressiv. Laicht meist in Bodenmulden, bei Anwesenheit von Panzerwelsen oder Saugschmerlen, Gyrinocheilus aymonieri, auch auf breiten Blättern. Das Weibchen nimmt nach dem Ablaichen die Eier sofort ins Maul, wo sie durch nachträgliches Einsaugen mit Sperma versetzten Wassers besamt werden (roter Zipfel der männlichen Anale spielt eine ähnliche Rolle wie die Eiflecken bei H. burtoni). Nach dem Laichakt verbirgt sich das Weibchen meist an der Wasseroberfläche. Brütende Weibchen nicht mit dem Netz, sondern durch Herausschöpfen umsetzen! Brutaquarium gut durchlüften! Die Jungen erscheinen nach II bis 14 Tagen, fressen sofort Cyclops und sind schnellwüchsig. Nach 4 Tagen das Weibchen von den Jungfischen trennen.

Allgemeines: 1902 aus Ägypten (Mareotis-See bei Alexandria) eingeführt und rasch beliebt geworden. Hervorzuheben ist die Bedeutung von H. multicolor als wissenschaftliches Versuchsobjekt (Ethologie, Attrappenversuche).