Vorwort

Die Erforschung tierischen Verhaltens setzt eine gründliche Kenntnis der zu untersuchenden Tierarten im Freiland und unter den Bedingungen der Tierhaltung unter menschlicher Obhut oder im Labor voraus. Gründliche Kenntnisse kommen aber erst durch eine intensive Beschäftigung mit Tieren zustande. Dem Aufbau eines solchen Verständnisses ist dieses Praktikum gewidmet. Es soll erste Anregungen für den Umgang mit Tieren geben und Wege zum Verständnis des Verhaltens von Tieren aufzeigen.

Der Wunsch nach einem Haustier ist unabhängig vom Alter, dem Geschlecht, oder der beruflichen Tätigkeit bei vielen unserer Zeitgenossen ausgeprägt. Viele Menschen erfüllen sich, oder ihren Kindern diesen Wunsch. Häufig treten dann in diesem Zusammenhang auch Fragen über das Wie und Warum bestimmter Verhaltensweisen auf. Das Praktikum soll in diesem Zusammenhang Fragen beantworten, aber auch aufwerfen.

Ganz besonders wichtig aber bei der Haltung von Tieren ist die Einsicht, dass die in unserer Obhut befindlichen Tiere von uns abhängig sind. Mit der Haltung übernehmen wir die Verantwortung für das Wohlergehen unserer Pfleglinge. Dazu gehört auch, dass wir ihren räumlichen, ernährungsphysiologischen und verhaltensmäßigen Ansprüchen bei der Haltung genügen. Diesen Ansprüchen werden wir bei der Haltung in der Schule gerecht.

Ihre Verantwortung bei der Durchführung der Versuche besteht in erster Linie darin, den ihnen anvertrauten Tieren keinen Schaden zuzufügen. Die Versuche sind so ausgewählt, dass bei Einhaltung der Arbeitsanleitung die Tiere keinen Schaden nehmen können. In erster Linie gilt für die Versuche:

- absolute Ruhe bei der Versuchsdurchführung

- keine hektischen Bewegungen während der Entnahme der Tiere aus den Behältern

- bei Problemen sofort die LEHRERIN verständigen (Ruhe bewahren)

Die Verhaltensforschung (Ethologie) ist, wie jeder andere Bestandteil der Biologie, auf eine konkrete Verwendung von Fachbegriffen angewiesen. Daher finden sich in der Versuchsanleitung eine Vielzahl von wissenschaftlichen Bezeichnungen, die soweit wie möglich erklärt wurden. Sollte es darüber hinaus Fragen geben, helfen ihnen ihre LEHRERINNEN sicherlich gern. Darüber hinaus stehen auf der letzten Seite Literaturangaben von Büchern, die Sie auch in unserer Bibliothek finden.

Unsere Versuchstiere entstammen alle kontrollierten Zuchten und können keine Krankheiten übertragen. Allerdings gehören einige unserer Pfleglingen nicht gerade zu den ausgesprochenen "Heimtieren". Dennoch ist Ekel oder Abscheu vor einer "Schöpfung" der Natur nicht angebracht. Sollte dennoch die/der Eine Probleme damit haben, sollte sie/er sich vertrauensvoll an seine LEHRERIN wenden.

Für die Durchführung des Praktikum und die Auswertung der Ergebnisse wünsche ich allen Teilnehmern viele Erfolge und neue Einsichten.

J.Robel
(Fachleiter Biologie, Oranke-Oberschule (Gymnasium), Berlin, Lichtenberg-Hohenschönhausen)

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