Ethologisches Praktikum

V4 Orientierung - Phototaxis und Chemotaxis

Regenwurm (Lumbricus terrestris)

 

Als Orientierung bezeichnet man allgemein die, auf verschiedene Reize aus der Umwelt, aber auch auf Gedächtnisleistungen bzw. Lernvorgängen beruhende, meist zu gerichteten Bewegungen führende Reaktionen bei Mensch, Tier und Pflanze.Diese werden oft auch als Reizbewegungen bezeichnet. Das sind, durch physikalische oder chemische Faktoren ausgelöste Bewegungen, die meist auf bestimmte Organe beschränkt sind. Die Schwimm- oder Kriechbewegung kann durch Reize gerichtet werden (Taxis). Bei positiver Taxis liegt Anlockung vor, bei negativer Taxis eine Flucht. Je nachdem, ob ein Schwerkraft-, Licht-, Erschütterungs- oder chem. Reiz wirksam ist, spricht man von Geo-, Photo-, Seismo- oder Chemotaxis.

zu den Versuchstieren: Regenwürmer (Lumbricidae)gehören zur Familie der wenigborstigen Ringelwürmer, Oligochaeta (Oligochäten). R. haben eine deutliche äußere Segmentierung, keine Körperanhänge u. nur kleine Borsten, die meist nur auf ein Paar pro Segment beschränkt sind. R. sind feuchtigkeitsbedürftige Bodenbewohner, die sich von Pflanzenteilen ernähren. Auf Borneo gibt es auch baumbewohnende R. (Gattung Pheretima). Tropische R. können sehr groß werden, die größte Art, Megascolides australis, wird bis 3 m lang. Fortpflanzung als Zwitter: zwei R. legen sich aneinander, bilden mit Hilfe des Clitellums einen Schleimgürtel u. tauschen die Geschlechtsprodukte aus. Bei der Eiablage bildet das Clitellum eine Schleimhülle (Kokon) um die Eier. Regenerationsvermögen ist bei R.n häufig, doch kann ein durchschnittener Regenwurm meist nur den Hinterkörper, selten den Vorderkörper neu bilden. Einheim. Formen: Gewöhnl. Regenwurm, Lumbricus terrestris; Mistwurm, Eisenia foetida; Laubwurm, Allolobophora spec. R. sind von großer Bedeutung für die Durchlüftung des Bodens u. für die Humusbildung.

Aufgabe: Lassen sie einen Regenwurm in ein befeuchtetes Glasrohr von ca. 20cm Länge und einem Durchmesser von 7 - 10mm kriechen. Schieben sie eine Staniolhülle über das Rohr und legen sie es auf einen OHP. Verschieben sie die Hülle, so dass das Vorderende des Regenwurms belichtet wird. Notieren sie ihre Beobachtungen.

Schieben sie anschließend einen, mit Essigsäure getränkten Wattebausch in die Nähe des Vorderendes. Halten sie auch hierbei ihre Beobachtungen fest.

Zeit: 15 min.

Auswertung: Erörtern sie anhand ihrer Ergebnisse die Formen der beobachteten Taxien und geben sie eine biologische Begründung.

Nennen sie weitere Taxis-Arten und belegen sie diese anhand von Beispielen.

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