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Der Braune Stromschnellenkopfsteher, Sartor respectus MYERS & DE CARVALHO, 1959

Die Fa. Marx Aquaristik in Butzbach / Münster importierte kürzlich erstmals einen besonders interessanten, hochspezialisierten Kopfsteher. Sartor respectus ist sicher nicht eines der farblich attraktivsten Mitglieder der Familie Anostomidae, beeindruckt mehr durch sein Verhalten und seine friedliche Natur. Die dunkelbraun mit helleren Zonen gezeichneten Fische haben weinrote Flossen und stammen aus dem Oberlauf des Rio Xingu in Brasilien. Sie bewohnen dort Bereiche mit starker Strömung, Felsen und Schwemmholz, wo die Fische durch ihr unauffälliges Farbkleid hervorragend getarnt sind. Im Aquarium kann man beobachten, wie sich die Tiere oft regungslos an Moorkienwurzeln drücken. Hierbei stehen sie im Strömungsschatten von kleinen Ästen und sind optisch nur schwer von diesen zu unterscheiden. Der braune Stromschnellenkopfsteher schwimmt im Gegensatz zu seinen Verwandten meist mit dem Kopf nach oben. Besonders auffallend an S. respectus ist die senkrecht stehende, kleine, mit zwei langen Rechenzähnen ausgestattete Maulspalte sowie die großen, seitlich am Kopf hervorstehenden Augen. Die in der Natur in dunklen Spalten lebenden Kopfsteher sind im Aquarium nach der Eingewöhnungszeit den ganzen Tag aktiv und ständig dabei, Steine und Wurzeln abzuweiden. In den Algen suchen sie nach Kleinlebewesen, verschmähen aber auch den Aufwuchs selber nicht. Beim Weiden drehen sich die Tiere oft seitlich oder gar auf den Rücken und können wegen der besonders exponierten Lage ihrer Augen dabei weiter den gesamten umgebenden Wasserkörper beobachten. Bei der geringsten Beunruhigung verschwinden sie sofort in einem Versteck. Zu den übrigen Mitbewohnern des Aquariums verhält sich S. respectus friedlich und längst nicht so territorial wie andere Kopfsteher. Zum Wohlbefinden brauchen die Tiere unbedingt viel Strömung und vor allem sauberes, nitratarmes und warmes Wasser ( > 26° C). Für ausreichende Versteckmöglichkeiten sollte gesorgt werden. Als Futter wird allerlei Lebendes und Gefrostetes genommen, aber auch Trockenfutter nicht verschmäht. Leider ist S. respectus in seiner Heimat sehr schwer zu fangen, so daß der Import wohl auch in Zukunft nur selten gelingen wird.

Literatur: Myers, G.S. & A.L. de Carvalho (1959): A remarkable new genus of Anostomin characid fishes from the upper Rio Xingu in Central Brazil. Copeia, 2 (1959): 148 – 152

Dos Santos, G.M. & M. Jégu (1987): New occurences for Gnathodolus bidens and Synaptolaemus cingulatus and descriptions of two new species of Sartor (Characiformes, Anostomidae). Amazoniana, X (2): 181 – 196

Géry, J. ( 1977): Characoids of the World. T.F.H. Publications , Neptune City

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