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Seltene Kropfsalmler der Gattung Triportheus importiert

 

Kropfsalmler ( Bryconinae, Characidae ) sind skurrile, meist sehr hochrückige Fische mit oberständigem Maul. Auffallend an ihnen ist die gewölbte Kehlpartie, der gekielte muskulöse Bauch, sowie die bei einigen Arten fadenartig verlängerten mittleren Strahlen der Schwanzflosse. Besonders beeindrucken an den lebhaften Fischen jedoch die großen flügelförmigen Brustflossen, die bei der Nahrungsaufnahme der Tiere von großem Nutzen sind. Sie ermöglichen den Tieren blitzschnell zur Wasseroberfläche aufzusteigen, indem sie diese beim Schwimmen mit jedem Schlag der Schwanzflosse herunterpressen und so Auftrieb bekommen. In der Natur fressen Triportheus in erster Linie Insektenanflugnahrung und auf der Wasseroberfläche treibende Samen und Früchte. Auch bei der Flucht vor Freßfeinden leisten die großen Pectoralen gute Dienste. Mit ihnen können die Fische mehrere Meter weit durch die Luft segeln und so entkommen. Fast alle Arten der Gattung Triportheus werden ausgewachsen über 20 cm groß. Aus diesem Grund werden sie nur selten eingeführt. Meist handelt es sich hierbei um T. angulatus, die am weitesten verbreitete Art. Ende 1997 gelang der Fa. Marx in Butzbach / Münster jedoch der Import zweier kleiner bleibender, besonders hübscher Arten der Gattung. Die erste, T. rotundatus ( Schomburgk in Jardine, 1841 ), ist mit ca. 12 cm Länge ausgewachsen und somit die kleinste Triportheusart. Beheimatet ist sie in den, den Guyanaschild entwässernden Flüssen. Ihr, wie der Name andeutet, gedrungener, rundlicher Körper weist eine sehr hübsche Zeichnung auf. Diese ist bei jungen Tieren besonders ausgeprägt. Brustflossen sowie die Schwanzflosse ist rußschwanz. Letztere weist am oberen und unteren Rand eine leuchtend hellgelbe bis weißliche Signalzeichnung auf, die vom Ende des Schwanzstieles ausgehend nach hinten blasser wird. Der obere Fleck ist hierbei leuchtender ausgeprägt. Die Flanken glänzen silbrig, Stirn und Rücken sind grau. Leider verblasst die Färbung bei erwachsenen Tieren etwas. T. rotundatus ist schon einige Male, wenn auch nur sporadisch nach Deutschland eingeführt worden. Die zweite, hier als Triportheus sp. „Orinoco" vorgestellte Art ist meines Wissens erstmals lebend zu uns gelangt und läßt sich keiner der beschriebenen Arten zuordnen. Obwohl aus Kolumbien importiert, scheint sie eine weite Verbreitung im Bereich des oberen und mittleren Orinoco zu haben. So konnten meine Freunde und ich im Januar 1997 die Art in den zentralvenezolanischen Llanos sowohl im Rio Portuguesa, Morichal Herrera ( Rio Guariquito – Einzug ) als auch im Rio Orituco ( Rio Guarico – Einzug ) nahe der Stadt Calabozo fangen. In diesen Weißwasserbiotopen lebt sie teilweise syntop mit einer nahe verwandten Art, bei der es sich um eine Standortvariante von T. angulatus handeln könnte. Auch T. sp. „Orinoco" gehört offensichtlich zu den kleineren Kropfsalmlerarten, denn sie wächst im Vergleich zu T. angulatus im Aquarium viel langsamer. Auch in der Natur konnten wir nie Tiere über 15 cm Länge fangen. Die Körpergestalt ist langgestreckter als bei T. angulatus, die aus Punkten bestehenden Längsstreifen sind nicht so ausgeprägt. Die mittleren Strahlen der dreieckigen, hinten leicht ausgebuchteten Schwanzflosse sind nur ansatzweise verlängert. Ein schmaler schwarzer Streifen teilt sie, vom Schwanzstielansatz ausgehend, in zwei Hälften. Besonders schön ist die leuchtend rote Färbung der Caudale Lediglich ihr Rand ist farblos. Diese Färbung verstärkt sich bei adulten Tieren noch und kann durch Gabe carotinreicher Kost wie Salinenkrebsen und Cyclops noch intensiviert werden. Wie alle Kropfsalmler sind beide hier vorgestellten Arten sehr schwimmfreudig und brauchen große Aquarien mit viel freiem Schwimmraum. Das Becken kann durchaus bepflanzt sein und muß sehr gut abgedeckt werden, denn Kropfsalmler springen gut.

Literatur: Gery, J. ( 1978 ): Characoids of the World. T.F.H. Publications, Neptune City.

Weitzman, S.H. ( 1960 ): The phylogenetic relationships of Triportheus, a genus of South American Characid fishes. Stanford Ichthyol. Bull., 7 ( 4 ): 239 - 244

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