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Der Fliegensalmler, Gnathocharax steindachneri FOWLER,1913

Text und Foto Kai Arendt

Immer wieder gelangen interessante Beifänge mit den Sendungen des Roten Neon und des Rotkopfsalmlers aus dem nördlichen Südamerika zu uns. Hierzu zählt der in weiten Bereichen des Orinoco und des Rio Negro beheimatete Fliegensalmler. Sein Lebensraum sind kleine klare Bäche. Die mit max. 6 cm ausgewachsene friedliche Art ist eng verwandt mit den großen Säbelzahnsalmlern der Unterfamilie Cynodontinae ( Rhaphiodontinae ). Neben einem ähnlichen Körperbau hat der kleine Salmler mit diesen den massiven Kopf mit sehr großen Augen und der vergleichsweise riesigen Maulspalte gemein. Diese ist mit spitzen konischen Fangzähnen dicht besetzt und läßt sich sehr weit aufreißen. Damit packt der kleine Räuber seine Beute, die vorwiegend aus Insektenanflugnahrung aber auch verschiedenen Wasserinskten und Fischbrut besteht. Im Aquarium zeigt sich, daß der Fliegensalmler größere, kräftige Beute bevorzugt. Diese wird immer von unten zufassend erbeutet. Der Fisch preßt seine flügelförmigen Brustflossen nach unten, wodurch das Tier nach einem kraftvollen Schwanzflossenschlag nach oben beschleunigt wird und nach der Beute schnappt. Hierbei wirkt der unten gekielte Bauch stabilisierend. Der Beutefang erfolgt also genau so wie bei den großen Vettern des Fliegensalmlers. G. steindachneri ist recht hübsch gefärbt. Auf der silbriggrauen Körpergrundfarbe liegt bei Wohlbefinden ein schöner Kupferglanz, die Schwanzwurzel trägt einen schwarzen Fleck, der oben und unten durch einen roten Punkt gesäumt ist. Auch die obere Hälfte der Augen leuchtet blutrot. Die Flossen sind transparent. Übrigens ist der Fliegensalmler im Aquarium schon nachgezogen worden. Die Zucht klappte in sehr weichem, leicht sauren Wasser bei guter Fütterung. Die Weibchen waren größer und hatten im Gegensatz zu den Männchen in der Afterregion einen schwarzen Fleck. Dieser verschwand nach dem Laichen. Bei der Kontrolle des Zuchtbeckens stellte sich heraus, daß der abgegebene Laich schwarz gefärbt war. Der Laichfleck der Weibchen waren also durch die Körperhaut schimmernde Eier. Leider war die Jungfischausbeute nur gering, die Aufzucht schwierig. Der skurril anmutende Fliegensalmler stellt eine interessante Bereicherung des Salmlersortimentes dar und sollte gezielt importiert werden. Er ist für ein Gesellschaftsaquarium mit kleinen Fischen bestens geeignet.

 

Literatur: Hoffmann, P. (1989): Der Fliegensalmler – noch ein Problem.DATZ, 42. Jahrg., Heft 7/89:403-404

Géry, J. (1977): Characoids of the World. T.F.H. Publications, Neptune City

Böhlke, J.E. (1955): Studies on fishes of the family Characidae. No.9. Notes on the distribution, variation and type locality of Gnathocharax steindachneri FOWLER. Notul. Natur. Acad. nat. Sci., Philadelphia, 277: 1-14

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