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Die Jugendfärbung des Barrakudasalmlers Acestrorhynchus falcirostris ( CUVIER, 1819 )

Text und Foto Kai Arendt

Ende 1997 führte die Fa. Marx – Aquaristik in Butzbach / Münster erstmals mit Acestrorhynchus isalinae ( Acestrorhynchinae, Characidae ) einen der wunderschönen kleinbleibenden Barrakudasalmler der Acestrorhynchus – nasutus – Gruppe ein, zu der neben A. nasutus und A. isalinae auch A. maculipinna gehört. Alle diese Arten zeigen ein schönes Muster aus schwarzen Längsstreifen und besitzen auf der oberen Schwanzflossenbasis einen leuchtend roten Signalfleck. Sie bewohnen wie A. isalinae, der in kleinen Bächen am

Rio dos Marmelos ( Rio Madeira Becken ) lebt, vorwiegend Kleingewässer. Kurz nach der Ersteinfuhr von A. isalinae kamen aus Peru weitere Tiere einer längsgestreiften Barrakudasalmlerart nach Deutschland. Die Fische maßen etwa 10 cm Länge, waren aber viel langgestreckter und breitschäuziger als A. isalinae. Auch waren die Körperlängsstreifen breiter und wirkten verwaschener. Die Tiere ließen sich keiner der übrigen Arten der Gruppe zuordnen. Zunächst vermutete ich eine neue, bislang unbeschriebene Art. Nach der Eingewöhnungsphase ließen sich die Fische rasch an Ersatzfutter gewöhnen. Sie wuchsen verhältnismäßig langsam, überflügelten jedoch A. isalinae alsbald in der Größe und verloren zu meiner Überraschung nach und nach die Längsstreifen. Auch der rote Fleck auf der Schwanzflossenbasis wurde schwächer. Mir wurde klar, daß ich Jungtiere von A. falcirostris besaß. Die Umfärbung erfolgt bei dieser Art mit etwa 8 – 11 cm Körperlänge. Ausgewachsene A. falcirostris erreichen immerhin Längen von mehr als 40 cm. Sie werden meist im Freiwasser größerer Flüsse und Igarapes gefangen. Offensichtlich stellt das attraktive Farbkleid von A. isalinae und der übrigen Arten der A. nasutus – Gruppe eine rudimentäre Jugendfärbung dar, die einige Arten der Gattung Acestrorhynchus zeigen. Die kleinbleibenden Barrakudasalmler der A. nasutus Verwandtschaft behalten dieses Kleid auch als Erwachsene, während es die größer werdenden verlieren. Es ist in den kleinen Bächlein und verkrauteten Tümpeln der Heimat der vorwiegend als Lauerjäger lebenden kleinen Arten wohl von größerem Nutzen, als das silbrige Erwachsenenkleid der großen Freiwasserarten. Deren Jungfische leben ebenfalls als Lauerjäger in kleineren Gewässern oder den Uferbereichen größerer Flüsse. Erst die Erwachsenen zieht es hinaus ins Freiwasser, wo sie dann einzeln oder in Gruppen als Hetzjäger umherstreifen. Von den bisher wissenschaftlich beschriebenen kleinbleibenden Barrakudasalmlern ist lediglich A. minimus ausgewachsen nicht längsgestreift und wohl nicht in die Gruppe um A. nasutus einzuordnen.

 

Literatur: Arendt, K. ( 1998 ): Barrakudasalmler. TI – Magazin 139, 30. Jahrg. ( 1 ): 59 – 65

Menezes, N.A. ( 1969 ): Systematics and evolution of the tribe Acestrorhynchini ( Pisces, Characidae ).Arq. de Zoologia, Sao Paulo 18 ( 1 – 2 ): 1 – 150

Menezes, N.A. & J. Gery ( 1983 ): Seven new acestrorhynchin species ( Osteichthyes, Ostariophysi, Characiformes ) with comments on the systematics of the group. Rev. Suisse Zool. 90 ( 3 ): 563 – 592

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