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Acestrorhynchus pantaneiro Menezes, 1992

 Text und Foto Kai Arendt

 

In einer Sendung größerer Salmler aus Paraguay befanden sich vor einiger Zeit einige Barrakudasalmler, die noch nie zuvor lebend nach Deutschland gelangt waren. Es handelte sich um A. pantaneiro, was in Deutsche übersetzt etwa „Nadelrüssel aus dem Panatanal“ bedeutet. Diese, zur Acestrorhynchus lacustris Gruppe zählende Art hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im Pantanal, jenem riesigen, zum Einzugsgebiet des Rio Paraguay gehörenden Sumpfgebiet. Ausgewachsene Tiere von A. pantaneiro sind wie alle Arten der A. lacustris Gruppe hochrückiger und kräftiger als die meisten anderen Barrakudasalmler. Ein weiteres charakteristisches Merkmal von A. pantaneiro ist der kreisrunde Schulterfleck, den innerhalb der Gattung sonst nur noch die beiden weiteren arten der A. lacustris Gruppe, nämlich A. altus und A. lacustris tragen.

     Diese wunderschönen, ausgewachsen bis etwa 40 cm groß werdenden Raubfische besitzen ein riesiges, endständiges, mit spitzen konischen Fangzähnen bewehrtes Maul mit kräftigen Kiefern. Es versetzt sie in die Lage, auch größere und kräftige Beutefische sicher festzuhalten und zu verschlingen. In der Natur leben diese Räuber in der Freiwasserzone größerer Flüsse. Hier sind sich durch ihre silbrige Grundfarbe bestens getarnt. Meist jagen sie im Rudel kleine und mittelgroße Salmler. Ihre große, herrlich gelbrot gefärbte Schwanzflosse befähigt die Tiere blitzschnell zu starten und die Beute zu packen. Wenn nötig wird das Opfer über längere Strecken verfolgt. Oft arbeiten Acestrorhynchusrudel während der Jagd zusammen und treiben ganze Schwärme kleiner Characiden unter der Wasseroberfläche zusammen. Während der folgenden wilden Jagd schnellen Jäger und Gejagte oft weit über die Wasseroberfläche hinaus. Aus diesem Grund sollte das Hälterungsbecken auch immer gut abgedeckt sein. Die Eingewöhnung bereitete bei mir keine Probleme. Bereits nach kurzer Zeit nahmen die Fische nach anfänglicher Fütterung mit lebenden Fischen auch aufgetaute Stinte an. Überhaupt scheinen die Arten der A. falcatus - und A. lacustris – Verwandtschaft, die alle einen großen Schulterfleck besitzen, weniger empfindlich und leichter an Ersatzfutter zu gewöhnen sein als die übrigen Arten der Gattung. Acestrorhynchus pantaneiro benötigt große Aquarien mit viel freiem Schwimmraum. Die Tiere verhalten sich untereinander friedlich und können mit allen Fischen vergesellschaftet werden, die groß genug sind um nicht als Beute angesehen zu werden. Fische bis zu etwa einem Drittel der eigenen Körpergröße werden verschlungen. Sind die Mitinsassen auch noch schlank und langgestreckt, werden diese auch noch verspeist, wenn sie über halb so groß wie der Räuber sind. Dies können auch durchaus kleinere Artgenossen sein. Eine Vergesellschaftung mit aggressiven größeren Fischen mögen die Barrakudasalmler allerdings gar nicht.

Literatur:

Arendt, K. (1998): Barrakudasalmler. TI – Magazin, 139: 59-65

Arendt, K. (1998): Die Jugendfärbung des Barrakudasalnlers Acestrorhynchus falcirostris. TI - Magazin, 142: 23-24

Menezes, N.A. (1969): Systematics and evolution of the tribe Acstrorhynchini (Pisces, Characidae). Arq. de Zool., Sao Paulo, 18 (1-2): 1-150

Menezes, N.A. & J. Géry (1983): Seven new Acestrorhynchin Characid species (Osteichthyes, Ostariophysi, Characiformes) with comments on the Systematics of the group. Rev. Suisse Zool., 90 (3): 563-592

Menezes, N.A. (1992): Redefinicao taxonômica das espécies de Acestrorhynchus do grupo lacustris com a descricao de uma espécie (Osteichthyes,Characiformes,Characidae). Comun.Mus.Ciênc.PUCRS, Sér.Zool., Porto Alegre, 5: 39-54

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