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Ein aquaristisch neuer strömungsliebender Salmler aus Paraguay, Piabarchus torrenticola MAHNERT & GÉRY 1988

Text und Foto Kai Arendt

Seitdem wieder regelmäßig Zierfische aus Paraguay exportiert werden gelangen aus diesem lange Zeit im aquaristischen Dornröschenschlaf schlummernden Land immer wieder aquaristisch neue interessante Salmler zu uns. Zu diesem zählt auch Piabarchus torrenticola, die Ende 1999 zum erstmals und nun bereits wiederholt importiert wurden. Die Gattung Piabarchus MYERS, 1928 ist nahe verwandt mit Hemibrycon GÜNTHER, 1864, Creagrutus GÜNTHER, 1864, Bryconamericus EIGENMANN in Eigenmann, McAtee & Ward, 1907 sowie anderen nahe verwandten Genera. Alle diese Fische fallen im Aquarium durch ihre rastlos schlängelnde Schwimmweise auf. Typusart ist Piabarchus analis (EIGENMANN, 1914) aus der Umgebung von Sao Luiz de Caceres (Mato Grosso, Brasilen) im Einzugsbereich des Rio Paraguai. Sie ist aber in Paraguay und Brasilien im Gebiet des Paraguay weiter verbreitet. Im Vergleich zu dieser Art ist P. torrenticola viel langgestreckter. Die Art wurde aus verschiedenen Bächen in der Provinz Cordillera in Paraguay beschrieben. Wie auch der Artname ausdrückt leben diese Tiere dort in sehr schnellströmenden Bereichen. Aus diesem Grunde schlage ich für diesen interessanten Tiere den deutschen Namen „Paraguay – Strömungssalmler“ vor. Auch im Aquarium benötigen diese quirligen, schnellen und rastlosen Schwimmer zum Wohlbefinden viel Strömung und freien Schwimmraum. Ich pflege die Paraguay – Strömungssalmler in einem Aquarium mit Flussgeröll als Bodengrund und habe eine starke Tauchkreiselpumpe installiert. So gehalten fühlen sich diese Fische offensichtlich sehr wohl. Dauerhafte Temperaturen von über 24°C werden von diesen Fischen nach meinen Erfahrungen nur schlecht vertragen. Sie brennen dann regelrecht aus. Am besten pflegt man die Paraguay – Strömungessalmler im ungeheizten hellen Zimmeraquarium. Temperaturspitzen bis etwa 30°C werden gut vertragen, sollten jedoch kein Dauerzustand sein. Ein regelmäßiger Wasserwechsel ist wichtig. Dichte Randbepflanzung ist von Vorteil sollte aber den Schwimmraum nicht allzu sehr einengen. Das Aquarium sollte gut abgedeckt werden denn die P. torrenticola springen sehr gerne. Im Gegensatz zu den übrigen Arten des Verwandtschaftskreises leben Paraguay - Strömungssalmler eher oberflächennah. Oft sieht man die Fische an Algen auf Steinen und anderen Gegenständen herumknabbern. Sie werden ausgewachsen etwa 6 cm lang wobei die Weibchen nur geringfügig größer werden als ihre männlichen Artgenossen. Männchen besitzen eine großflächigere Afterflosse mit Häkchen daran. Obwohl man die Art gut in Gruppen halten kann sollte das Aquarium nicht zu klein bemessen sein denn die Tiere können sowohl untereinander als auch gegenüber artfremden Mitinsassen ziemlich ruppig sein. Ständig sind sie dabei sich gegenseitig im Becken herumzujagen. Daher müssen für schwächere Fische unbedingt Rückzugsmöglichkeiten geboten werden. Oft kann man diese Salmler dabei beobachten wie sie an Algen auf Steinen und Wurzeln herumzupfen. Daher sollte man von Zeit zu Zeit pflanzliche Zusatzkost in Form von Futtertabletten oder Flocken reichen. Wasserpflanzen werden nach meinen Erfahrungen nicht beschädigt. Ansonsten eignet sich zur Fütterung alles gängige Lebend-, Frost-, oder Trockenfutter passender Größe. Die P. torrenticola wurden von der Fa. Marx Aquaristik in Butzbach / Münster importiert.

Literatur:

EIGENMANN, C.H., A. HENN & C. WILSON (1914): New fishes from Western Colombia, Ecuador and Peru. –Indiana Univ.Stud., 19: 1-15

GÉRY, J. (1978): Characoids of the World. T.F.H. Publications, Neptune City

MAHNERT, V. & J. GÈRY (1988): Les genres Piabarchus MYERS et Creagrutus GÜNTHER du Paraguay, avec la description de deux nouvelles espéces (Pisces, Ostariophysi, Characidae. –Revue fr.Aquariol., 15(1): 1-8

MYERS, G.S. (1928): New fresh-water fishes from Peru, Venezuela and Brazil. –Ann.Mag.nat.Hist, 2(10): 83-90

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