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Zwei neue hübsche Kleinsalmler aus Brasilien 

Text und Bilder Kai Arendt

Vor kurzem importierte Roland Numrich (Mimbon Aquarium Köln) von den Zierfischfänger Onoda eine Sendung neuer Fische aus Brasilien. Alle diese Fische waren aufgrund ihres ziemlich hohen Preises eigentlich für der Weiterexport nach Japan bestimmt. Trotzdem bekam ich über Harald Soßna (Das Aquarium Braunschweig) drei Exemplare eines schönen kleinen Salmlers aus dieser Sendung der nach Aussagen des Importeurs vermutlich aus dem Rio Negro Gebiet stammt. Er ähnelt ein wenig dem aquaristisch gut bekannten Dreibandsalmler, Hyphessobrycon heterorhabdus (Ulrey, 1894), unterscheidet sich von diesem aber durch einen stark ausgeprägten Schulterfleck. Bei dem neuen Fisch handelt es sich offensichtlich um eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art der Gattung.

Hyphessobrycon spec. Rotflossen-Dreibandsalmler

    Die Tiere zeigen ebenso wie die Dreibandsalmler über einer kupferbeigen Körpergrundfarbe einen breiten schwarzen Längsstreifen, der sich von Hinterrand des Auges bis zur Schwanzflossenbasis zieht. Dieser ist unterbrochen von jenem schon bemerkten etwa augengroßen schwarzen und silbergesäumten Schulterfleck. Diesen Lateralstreifen säumt oben ein schmales silberweißes Band, der seinerseits oben von einem roten Längsstreifen begrenzt wird. Die obere Hälfte der Iris ist bei den neuen Salmlern ebenso knallrot gefärbt wie der obere Teil des Schwanzwurzelstieles. Die schlankeren und kleineren Männchen haben überdies intensiv rot gefärbte Schwanzflossen und unterscheiden sich diesbezüglich von den Weibchen. Ausgewachsen ist die Art mit etwa 4 cm Länge. Aufgrund ihrer Merkmale möchte ich für diese Fische den deutschen Namen Rotflossen – Dreibandsalmler vorschlagen.

    Die zweite Art, die ich hier vorstellen möchte ist in den Urwaldbächen am unteren Rio Xingú offensichtlich recht verbreitet. Jens Gottwald vom Aquatarium in Garbsen bei Hannover importierte die offensichtlich zur Gattung Hemigrammus Gill, 1858 gehörende, wissenschaftlich wohl ebenfalls unbeschriebene Art bereits mehrfach von unterschiedlichen Fundorten in dieser Gegend. Die ebenfalls mit etwa 4 cm Länge ausgewachsenen Fische sind etwas unscheinbarer als die Rotflossen – Dreibandsalmler. Trotzdem handelt es sich um durchaus hübsche Fischchen besonders wenn man sie in dämmrigen Aquarien pflegt. Dann nämlich kommt ihr glutroter Längsstreifen, der von der oberen Hälfte der Iris bis zur Schwanzwurzel reicht, erst recht zur Geltung.

Hemigrammus spec. Xingu - Glutstreifensalmler

Die Tiere zeigen auf der Schwanzflossenbasis einen quadratischen schwarzen Fleck, der in den vorderen Teil der mittleren Strahlen der Caudale hinreicht. Er ist oben und unten von zwei kleinen gelblich-weißen Flecken gesäumt. Zwei kleine undeutliche Schulterflecke sind zu erkennen. Der vordere Rand der Dorsale und der Anale sind weiß gesäumt. Die Männchen dieser neuen Art sind kleiner und von schlankerer Gestalt als ihre weiblichen Artgenossen. Ich gebe diesen Fischen den deutschen Namen Xingú – Glutstreifensalmler.

    Beide Arten bevorzugen dämmrige, dicht bepflanzte Aquarien mit ausreichend freiem Schwimmraum. Hier verhalten sie sich ebenso wie die bekannteren Vertreter ihrer Gattungen. Sie bevorzugen Temperaturen um 25°C und nehmen problemlos alles geeignete Futter passender Größe an.

 

Literatur:

Géry, J. (1978): Characoids of the world. –T.F.H. Publications, Neptune City

 

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