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Neolamprologus pleuromaculatus

Kai Arendt

 

Nach dem Tanganjikaseeboom der achziger Jahre gerieten viele der damals aquaristisch neuen und  hochinteressanten Cichliden dieses Sees ziemlich rasch wieder in Vergessenheit. So teilt auch N. pleuromaculatus zu Unrecht das Schicksal vieler Arten der ehemaligen Sammelgattung Lamprologus. Er ist heute leider nur noch sehr selten zu bekommen. N. pleuromaculatus ist mit etwa 12 cm Länge im männlichen Geschlecht ein mittelgroßer Vertreter der Gattung. Näher verwandt ist die Art mit den räuberischen Cichliden der Gattung Lepidiolamprologus einerseits und den Schneckenbuntbarschen Neolamprologus boulengeri, N. meeli und N. hecqui andererseits. Der bullige Kopf mit den mit spitzen Hundszähnen bewaffneten starken Kiefern weisen diese Fische auf den ersten Blick als Räuber aus. Die Gestalt ist langgestreckt und seitlich nur wenig zusammengedrückt und versetzt die Tiere in die Lage, bei der Jagd auf kleine Fische mit Hilfe der kräftigen Schwanzflosse blitzschnell zu starten. Die Art ist nur in der nördlichen Hälfte des Tanganjikasees beheimatet und lebt dort vorwiegend über Sand- und Schlammgrund von den Uferbereichen bis in Tiefen um 50 Meter. Interessanterweise bleiben die Weibchen jener Art mit etwa 6 cm nur etwa halb so groß wie die Männchen und besitzen eine besondere Vorliebe für Schneckenhäuser der Gattung Neothauma. Hier ziehen sie sich gern zurück. Im Aquarium kann man Ihnen ersatzweise die ungefähr gleich großen Gehäuse unserer Weinbergschnecken bieten. Bisweilen wird sogar in diesen Schneckenhäusern gelaicht, wobei das viel größere Männchen das Gelege von außen befruchtet. Aber auch andere Höhlen werden von diesen Tieren als Laichplatz gewählt, besonders gern werden Gehäuse von großen Meeresschnecken genommen. Die Larven schwimmen bei °C nach etwa Tagen frei. Das Weibchen bleibt stets unmittelbar bei den Jungen, während das Männchen die Verteidigung der Umgebung übernimmt und selbst größere Gegner wirkungsvoll vertreibt. Zur Vergesellschaftung mit N. pleuromaculatus eignen sich daher nur größere und robuste Fische, auch sollte das Aquarium auf keinen Fall zu klein gewählt werden. Vielleicht bewirken diese Zeilen, daß sich vielleicht der eine oder andere Aquarianer der Pflege dieses interessanten Raubcichliden annimmt.

 

Literatur: Arendt, K. ( ): Waffenstarrende Eleganz, Neolamprologus pleuromaculatus. DCG-Informationen, 23. Jahrg., Nr. 9, Sept. 1992: 175-181

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