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Ein neuer Zwergblaubarsch aus Myanmar, der Flammenblaubarsch, Badis sp. „Flame Red“

 Text und Bilder Kai Arendt

Badis spec. "Red Flame"

Die Entdeckung und Einfuhr des Scarlet – Blaubarsches aus Indien war eine der aufregendsten Entdeckungen in der Aquaristik der letzten Jahre. Die neuen Zwerge waren so verblüffend bunt, so das sie sofort allgemeine Begeisterung auslösten. Leider gab und gibt es bis heute Probleme mit der Zucht dieser Kleinode. Die Tiere sind nämlich nicht besonders produktiv und die Jungfische benötigen in den ersten Tagen feinstes Staubfutter, das nicht jeder Züchter zur Verfügung hat. So wird Badis sp. „Scarlet“, die Diskussion um die Identität und den wissenschaftlichen Namen dieser Fische ist noch nicht abgeschlossen, wohl immer eine kostbare Seltenheit bleiben. Auch sind die kleinen Schönheiten nicht für herkömmliche Gesellschaftsaquarien zu empfehlen. Die interessanten aber scheuen Zwerge geraten in Gesellschaft von schnelleren Fischen bei der Fütterung schnell ins Hintertreffen und kümmern dann. Sie eignen sich also allenfalls zur Vergesellschaftung mit anderen Zwergarten oder besser, man hält sie gleich im Artaquarium.

    Aus Myanmar, dem ehemaligen Burma, erhielt Aquarium Glaser in Rodgau Ende 2001 zusammen mit anderen spektakulären Fischen einen neuen Zwergblaubarsch unter dem Handelsnamen Badis sp. „Flame Red“. Er stammt aus Indawgi im Ka-Chin Staat in Myanmar. Hierbei könnte es sich um eine Lokalvariante jener Art handeln, die in der Aquaristik allgemein als Badis sp. „Scarlet“ bekannt ist. Vielleicht handelt es sich aber auch um eine weitere Art dieses Formenkreises. Körperform und einige Zeichnungsmerkmale erinnern jedenfalls stark an Badis sp. „Scarlet“. Auch bei den neuen Badis sp. „Flame Red“ handelt es sich um farblich sehr attraktive Fische. Die männlichen Tiere zeigen wie die Männchen der „Scarlet“- Badis eine bei Wohlbefinden leuchtend rote Grundfarbe, welche sich auf alle unpaaren Flossen ausdehnt. Ihnen fehlt allerdings jene für die Badis sp. „Scarlet“ typische blaue Querstreifung. Dominante, aggressiv gestimmte Badis sp. „Flame Red“ zeigen zwar manchmal ebenfalls eine Querstreifung doch diese ist dunkel und keinesfalls immer zu sehen. Dafür wirkt der Körper der männlichen Tiere wie mit Goldstaub überzogen. Besonders die Membranen des hartstrahligen Teiles der Rückenflosse sind golden gefärbt. Ebenso wie bei den „Scarlet“ schmückt auch bei den neuen Fischen ein irisierend hellblauer Streifen den vorderen Rand der Bauchflossen und den unteren Vorderrand der Anale. Bei dominanten Männchen befindet sich auf den Ventralen hinter diesem blauen Streifen eine breite schwarze Zone. Ebenso färben sich bei ihnen die ersten Strahlen der Rückenflosse schwarz. Wegen der herrlich flammenroten Färbung der Männchen möchte ich den neuen Badis den deutschen Gebrauchsnamen „Flammenblaubarsch“ geben. Ausgewachsene Männchen von Badis sp. „Flame Red“ erreichen maximal 3 cm Gesamtlänge. Die Weibchen der neuen Zwergblaubarsche bleiben ebenso wie jene von Badis sp. „Scarlet“ noch kleiner und sind einfarbig grau.

Badis spec. "Red Flame" Männchen

    In der Haltung stellen die Flammenblaubarsche nach meinen Erfahrungen dieselben Ansprüche wie Badis sp. „Scarlet“. Dies bedeutet vor allem, dass man die wertvollen und seltenen Tiere möglichst für sich allein oder bestenfalls mit anderen Zwergfischen gemeinsam hält. Das Aquarium soll in jedem Fall möglichst viele Versteckmöglichkeiten aufweisen. Dies wird am besten durch eine dichte Bepflanzung gewährleistet. Javamoos bietet z.B. beste Rückzugsmöglichkeiten in Bodennähe. Da die kleinen Blaubarsche nicht sonderlich schwimmfreudig sind muss auf freien Schwimmraum weniger geachtet werden. Bei mir nehmen die Badis sp. „Flame Red“ bisher nur lebendes Futter in Form von Cyclops, kleinen schwarzen Mückenlarven oder Artemianauplien an. Mein Dank gilt Frank Schäfer vom ACS Verlag für die Informationen über den Fundort dieser schönen Zwerge.

Literatur:

Bork, D. (1999): Badis sp. „Scarlet“. –Aquaristik Fachmagazin, 31(148): 17

Bork, D. (2000): Erste Erkenntnisse zur Zucht von Badis sp. „Scarlet“. –Das Aquarium, 34(368): 5-6

Gutjahr, A. (2000): Klein und äußerst attraktiv: Badis sp. „Scarlet“ – ein neue entdeckter Blaubarsch. –Das Aquarium, 34 (368): 2-4

Ott, G. (2002): Noch mal Badis sp.. –VDA Aktuell, 2-2002: 19

Schäfer, F. (2000): Badis – Lebensräume in Westbengalen. –DATZ, 53(5): 12-16

Stallknecht, H. (2002): Badis badis bengalensis – Ein idealer Fisch für kleine Aquarien. –Aquaristik Fachmagazin, 34(163): 58-60

Steinle, C.P. (2000): Ärger mit „Scarlet“. –DATZ, 53(6): 8-9

Tomey, W.A. (1999): Een nieuwe dwergvorm von Badis badis hier benoemt als ondersoort Badis badis bengalensis n. sp.. –Het Aquarium, 70(1): 24-27

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