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Das Orinoco - Reusenmaul, Acaronia vultuosa Kullander, 1989

Kai Arendt

Trotz der derzeitigen großen Beliebtheit südamerikanischer Cichliden sind bisher einige dieser Fische in der Aquaristik fast völlig unbekannt geblieben. Hierzu gehören die beiden Arten Gattung Acaronia. Lediglich die im Amazonasgebiet beheimatete Typusart Acaronia nassa (Heckel, 1840) wird einigermaßen regelmäßig eingeführt, findet unter den Cichlidenfans aber nur wenig Beachtung. Dies mag daran liegen, daß die Tiere nach wie vor Schwierigkeiten bei der Nachzucht bereiten und zudem im Händlerbecken nie richtig Farbe zeigen. Auch scheitern viele Eingewöhnungsversuche an der Scheu dieser dämmerungsaktiven Lauerräuber. Das Orinoco – Reusenmaul, Acaronia vultuosa hingegen ist nur äußerst selten zu bekommen. Man fährt meist lieber gleich nach Südamerika, um sich diese Fische dann selbst zu fangen. Das hier abgebildete Tier fing ich im Cano el Toro, einem Zufluß des Rio Guariquito in Venezuela. Die im Orinoco und dem oberen Rio Negro verbreitete Art zeigt im unterschied zu A. nassa eine beeindruckende schwarze Kopfmaske und bleibt etwas kleiner. Acaronia besitzen kräftige, mit kleinen Zähnen besetzte Kiefer die sich blitzartig wie eine Fangmaske ausstülpen lassen und durch den dabei entstehenden Unterdruck die Beute, meist kleine Fische aber auch Wasserinsekten, einsaugen. Die gern in dunklen Unterständen lauernde Art besitzt große Augen, eine gedrungene Gestalt und besonders große Schuppen. Die Flanken ziert ein schwarzer Fleck. Stimmungsbedingt können auf der braunen Grundfarbe der Fische auch dunkle Querbinden erscheinen. Tiere in guter Kondition zeigen herrliche Glanzpunkte auf den Körperseiten, die schwarzen Zeichnungsmerkmale sind zusätzlich mit weiß glänzenden Linien umgeben. Die sehr friedlichen Fische bereiten wie A. nassa bei der Vergesellschaftung Probleme. Einerseits sollte man sie schon mit anderen Tieren halten, denn sonst bleiben sie immer sehr scheu, andererseits dürfen diese anderen Fische nicht zu schnell und robust, aber auch nicht zu klein sein, denn sonst kommen Die Reusenmäuler nicht recht zum Zug oder aber sie betrachten die Mitinsassen als Beute. Und Acaronia können immerhin Beutefische von einem Drittel ihrer eigenen Körpergröße überwältigen.

 

Literatur: Stawikowski, R. & U. Werner: Die Buntbarsche Amerikas Band I. Verlag Eugen Ulmer.

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