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Die Indische Segelflossenbarbe, Oreichthys cosuatis (HAMILTON, 1822)

 Text und Bilder Kai Arendt

Seit langer Zeit schlummerte der Indische Subkontinent im aquaristischen Dornröschenschlaf und nur wenige Fische aus diesem faszinieren Lande gelangten in unsere Aquarien. Dies hat sich erst in der letzten Zeit geändert und immer wieder gelangen neue hübsche Aquarienfische aus diesen Lande zu uns. Darunter waren vor kurzer Zeit auch zwei Vertreter der Barbengattung Oreichthys SMITH, 1933, darunter die hier vorgestellte Typusart der Gattung, Oreichthys cosuatis (HAMILTON, 1822) vor. Oreichthys cosuatis weist einen interessanten und unter Karpfenfischen in dieser Ausprägung verhältnismäßig seltenen Geschlechtsdimorphismus auf. Die Männchen werden größer und haben im Gegensatz zu den Weibchen eine segelartig ausgebildete Rückenflosse. Im Vergleich zu den von mir seinerzeit vorgestellten Oreichthys sp. werden die angeblich aus Südindien stammenden Oreichthys cosuatis mit etwa 6 cm Körperlänge im männlichen Geschlecht etwas größer. Auch wirken sie in der Gestalt länglicher und weniger gedrungen. Ein dunkles Netzmuster überzieht den ansonsten beigebraunen Körper der Tiere was von den dunklen Schuppenbasen der Fische herrührt. Ein kleiner Schulterfleck ist zu sehen. Die bei den Männchen besonders großen Bauchflossen zeigen einen Hauch von rot. Was die Fischchen aber so attraktiv macht ist die Rückenflosse besonders den männlichen Tiere. Sie ist groß, segelförmig, transparent und bei den Männchen abgerundet. Die Signalwirkung der Dorsale kommt durch eine markante schwarze Zeichnung zustande, die sich von vorderen Ansatz dieser Flosse bogenförmig der Form folgend am oberen Rand entlang verläuft und sich hinten bis zur Mitte der Rückenflosse herunterzieht. Dabei ist die Linie an oberen Rand der Dorsale an breitesten. Unten und besonders oben ist die schwarze Linie weiß gesäumt. Die Rückenflosse der Weibchen ist kleiner, hinten gerade abgeschnitten und die schwarze Markierung verläuft nur bis zur Spitze dieser Flosse. Insgesamt sind die Weibchen blasser gefärbt. Im Aquarium besetzen die Männchen der Indischen Segelflossenbarbe kleine Territorien. Hier ist ständig etwa los und es kommt an den Reviergrenzen zu Drohgefechten mit den Reviernachbarn. Ständig wird den Weibchen mit zum Zerreißen gespannten Flossen imponiert. Oreichthys cosuatis ist an sich einfach zu halten, sollte allerdings nicht mit zu lebhaften oder gar aggressiven Arten vergesellschaftet werden. Dann werden die Fischchen nämlich sehr scheu, verlieren ihre Farbe und verstecken sich in der Bepflanzung. Es kann passieren, dass sie dann sogar das Futter verweigern.

    Jedes gängige, nicht zu große Futter wird von den Barben gern genommen. Da sie sich aber in der Natur offenbar zu großen Teilen von Detritus ernähren sind sie keine großen Fresser, die nur gemächlich an das Futter gehen. Ich verfüttere daher regelmäßig Futtertabletten die die Segelflossenbarben langsam ablutschen. Starke Fresser, wie etwa Danioarten würden die Fischen nichts von Futter übrig lassen und sind daher zur Vergesellschaftung ungeeignet. Besser sind da schon Rasboraarten geignet.

    Das Aquarium sollte viel freien Schwimmraum mit eine dichten Randbepflanzung aufweisen. Ein wenig Holz oder Steine dienen der Revierbegrenzung. Ich pflege meine Fische in einem hellen Aquarium bei schwankenden Temperaturen zwischen 22 und 27°C, was den Fischen offensichtlich gut bekommt. Ein wenig Strömung kann nicht schaden und die schlanken Segelbarben lieben es in dieser zu spielen. Importiert wurden die Indischen Segelflossenbarben von Roland Numrich, Mimbon Aquarium, Köln. Ich bekam die Fische von Harald Soßna, „Das Aquarium“ in Braunschweig.

Literatur:

ARENDT, K. (2000): Zwei interessante Cypriniden aus Indien: der Dangilabärbling Danio dangila HAMILTON, 1822, und die Indische Schmuckbarbe, Oreichthys cosuatis (HAMILTON, 1822). –Aquaristik Fachmagazin, 152: 18-19

TALWAR, P.K. & A.G. JHINGRAN (1992): Inland fishes of India and adjacent countries.Vol.I. –A.A.Balkema, Rotterdam.

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